Alexandros Papadiamantis (1851–1911) wurde auf der nördlichen Sporadeninsel Skiathos geboren. Seine Familie war streng religiös. Nach seinem literarischen Debüt mit Gedichten und historischen Romanen konzentrierte sich Papadiamantis ausschließlich auf seine Erzählungen. Seine Geschichten handeln vom Alltag bescheidener Menschen, die darin beschriebenen Landschaften und Hintergründe gehen auf seine persönlichen Erfahrungen zurück. Papadiamantis gilt dank seiner meisterhaften Schilderungen von Charakteren und Situationen als einer der wichtigsten griechischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts.
Georgios Vizyinos wurde 1849 in dem ostthrakischen Dorf Vize geboren, das zum Osmanischen Reich gehörte (heute zur Türkei). Im Alter von zehn Jahren ging er nach Konstantinopel, um den Schneiderberuf zu erlernen. Von 1872 an studierte Vizyinos in Halki zunächst Theologie, dann in Athen sowie in Göttingen, Berlin und Leipzig Philosophie, Philologie, Psychologie und Pädagogik. Nach längeren Aufenthalten in Paris und London kehrte Vizyinos 1884 nach Athen zurück, wo er 1890 eine Professur für Dramaturgie an der Athener Musikhochschule erhielt. Von 1892 an verbrachte Vizyinos die Jahre bis zu seinem Tod 1896 in einer psychiatrischen Klinik in der Nähe von Athen. Georgios Vizyinos gilt als einer der beliebtesten griechischen Erzähler und Lyriker.
Pavlos Kalligas, geb. 1814 in Smyrna (heute Izmir), gest. 1896 in Athen, studierte in Deutschland Jura, Philosophie und Geschichte.
Nach seiner Promotion in Heidelberg war er in Athen als Juraprofessor, Rechts- und Staatsanwalt, Finanz-, Justiz- und Außenminister sowie als Direktor der Griechischen Nationalbank tätig. „Thanos Vlekas“ ist sein einziger Roman.
Pavlos Kalligas’ über anderthalb Jahrhunderte alter Roman „Thanos Vlekas“ gilt als der erste sozialkritische Roman der neugriechischen Literatur. Mittels der tragischen Geschichte des rechtschaffenen Bauern Thanos Vlekas porträtiert der Autor die Probleme des jungen griechischen Staates nach der Befreiung von der osmanischen Herrschaft – Probleme, die zum großen Teil bis heute bestehen.